ora@labor

Manfred Stumpf

200 Ikonen, ausgerichtet nach dem rechteckigen Tor
24 × 17 cm
limitierte auflage von 85 stück

gedruckt in Raum d401

DE
Ora et labora war die Ordo des europäischen Mittelalters. Auf dieser Regel gründet sich Bildung und organisierte Wissenschaft. Diese von Benedikt initiierte und in den Klöstern Europas gelebte Orientierung war anfangs noch Beten beim Arbeiten, wurde aber spätestens ab der Renaissance zu Beten und Arbeiten.
Mit der Säkularisierung ward das Arbeiten vom Beten getrennt, und in der industriellen Moderne wurde das Getrennte der Technik übergeben. Die Arbeit den Maschinen, die Gebete den Medien.
Erst durch die globalen Kriege des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts kommen Fragen nach einem höheren Arbeitsbewusstsein auf, das die hyperkomplexen Prozesse der Quantenmaschinen intuitiv navigieren soll.
Der Einzug in Jerusalem entsteht in der rechteckigen Membrane zu diesem Bewusstsein und kann hoffentlich den positiven Apokalyptikern als neuronautischer Kompass dienen.

EN
Ora et labora was the guiding principle of the European Middle Ages. Education and organized science were founded upon this rule. This orientation, initiated by Benedict and practiced in European monasteries, initially involved praying while working, but from the Renaissance onward, it evolved into praying and working. With secularization, work was separated from prayer, and in industrial modernity, the separated was handed over to technology. Work to
the machines, prayers to the media.
Only with the global wars of the twentieth and twenty-first century do questions arise concerning a heightened awareness towards labor, aimed at intuitively navigating the hypercomplex processes of quantum machines. The entry into Jerusalem emerges within the rectangular membrane of this awareness and hopefully can serve as a neuronautical compass for the positive apocalypticists.

manfred stumpf